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Um ca. 1750 erbaute die Familie Tritten im Lengenbrand ein Gemach (Wohnteil mit Stall) nach traditioneller Art aus Holz. Die bösen Geister verbannten sie gemäss altem heidnischem Brauchtum im Türpfosten zum Milchgaden. (Noch heute zu sehen).

Im späteren Schweinestall, heute Wasserverteilung im Untergeschoss, betrieben sie eine kleine Schusterwerkstatt. Die Viehzucht war ihr Erwerb.

Der Leitkuh liessen sie eine Treichel schmieden und aus Leder einen verzierten Riemen nähen mit der Inschrift J.T. 1768. (Hängt heute beim Stammtisch.)

1891 erwarb Christian Kohli - Feuz mit Magdalena die Liegenschaft. Als erfolgreicher Züchter des Simmentaler Fleckviehs bewirtschaftete er das Anwesen als Wintergut, nebst einem Talbetrieb.

Nach seinem Tod 1945 übernahm sein Sohn Alfred Kohli - Perren mit Luise das Wintergut, nutzte und pflegte es bis zur Übergabe 1963 an seinen Sohn Alfred Kohli - Reimann mit seiner Frau Margrit, als umsichtiger Bergbauer.

 

Das Bergbauernleben war hart aber schön. Alles musste auf dem Rücken transportiert werden. Nur die schweren Lasten übernahm das Pferd "Fanni".

Der Schulweg der Kinder war lang und erlebnisreich. Mancher Streich wurde hier ausgeheckt.

Die Zeit steht nie still und stand nie still. So wurde 1969 eine Erschliessungsstrasse gebaut was die Bewirtschaftung erheblich erleichterte.


Die Mechanisierung hielt auch in der Berglandschaft Einzug.

1971 gründeten ein paar mutige (St. Stäfner) die Sportbahnen AG St. Stephan und bauten zwei Skilifte. Als Mittelstation wurde der Lengenbrand gewählt.

Aus dem ehemaligen Gemach (Wohnteil) wurde durch Umbau ein kleines Restaurant (Chemi-Stube) eröffnet.

Das Motto lautete: Gutes Essen, Freundlichkeit, Gemütlichkeit und Pflege des Brauchtums. (Musik und Jodellieder).

Das alles konnte die Familie Alfred Kohli mit seiner Frau Margrit (mit der goldenen Jodelstimme) sowie den musizierenden Kindern André, Margrit und Renate den Gästen bieten.

1975 wurde das Restaurant sanft vergrössert.

Als 1981 das Skigebiet zum Saanenland erschlossen wurde, erweiterten Kohlis den Betrieb auf die heutigen 100 Restaurantplätze sowie 140 Aussenplätze. Ein Chaletanbau ermöglicht seitdem Unterkunft der Familie sowie den Mitarbeitenden.

Seit dieser Zeit versteht sich die Chemi-Stube als Bindeglied zwischen dem Simmental und Saanenland.

Die grosse Gästeschar liess das Restaurant hie und da aus allen Nähten platzen, was viel Arbeit aber auch viel Freude bereitete. Unzählige fröhliche Stunden der Gäste und Gastgeber erfüllten die Chemi-Stube.

Mit Dankbarkeit und Wehmut übergaben im Jahr 2000 Alfred und Margrit Kohli die Chemi-Stube an den seit 1982 im Betrieb mitarbeitenden Sohn André Kohli und seiner Frau Mariette.